Diesen Sommer hatte, FRANCHISEBIZ das große Vergnügen, mit Edouard Texte zu sprechen, dem Master-Franchisenehmer für Spanien der bekannten französischen Marke Fitness Park. Eine außergewöhnliche Geschichte und ein beeindruckender Werdegang, die wir heute mit großer Freude teilen!
Hallo Edouard! Können Sie unseren Lesern Ihren Werdegang vorstellen und erklären, wie Sie zur Marke Fitness Park gekommen sind?
Ja, natürlich. Das wird mich allerdings nicht jünger machen! Damals war ich Rennfahrer – das nahm einen großen Teil meiner Jugend ein. Ich war im Sportinternat und habe unter anderem in Asien gelebt.
Mein ganzes Wesen war auf Leistungssport ausgerichtet. Als ich meine Karriere 2007 beendete, kehrte ich nach Frankreich zurück und wusste zunächst nicht, in welche Richtung ich gehen sollte. Aber ich hatte einen starken Drang, unternehmerisch tätig zu werden. Da ich noch nicht wusste, in welchem Bereich, begann ich, für AXA im Versicherungswesen zu arbeiten und gleichzeitig einen BTS in Versicherung zu absolvieren.
Parallel dazu suchte ich nach einem Franchise-Konzept mit einem einfachen Ziel: kein Lagerbestand, eine überschaubare Personalstruktur und keine verderblichen Waren. Ich wollte ein profitables Geschäftsmodell mit großem Wachstumspotenzial. Auf der Franchise-Messe in Paris lernte ich Fitness Park kennen – damals gab es in Frankreich noch sehr wenige Clubs. Da ich in den USA gelebt hatte, wo der Fitnessmarkt in vielen Bereichen weiterentwickelt ist, wusste ich, dass selbstbedienbare Studios mit langen Öffnungszeiten und hochwertiger Ausstattung dort längst Standard waren. Ich erkannte, dass dieses Konzept in Frankreich großes Potenzial hatte.
Zu dieser Zeit hatte ich nur ein kleines Startkapital, war 22 Jahre alt und hatte kein Abitur. Also suchte ich nach einer Provinzstadt mit niedrigen Immobilienkosten, vorzugsweise im Süden Frankreichs. Nach sieben Absagen erhielt ich endlich eine Finanzierung und eröffnete meinen ersten Club in Nîmes – mit dem Gefühl, alles auf eine Karte zu setzen. Der Club war sofort ein Erfolg. Ich lernte enorm viel und sah bestätigt, dass das Produkt ein enormes Potenzial hatte. Eineinhalb Jahre später eröffnete ich meinen zweiten Club in Montpellier, kurz darauf den dritten in derselben Stadt.
Schon bald dachte ich an den nächsten Schritt – ich wollte wachsen und sah Internationalisierung als spannende Option. Diese Idee hatte ich schon als Kind, vielleicht wegen der vielen Reisen und Erfahrungen im Ausland. Ich war überzeugt, dass sich das Fitness-Park-Konzept über Frankreich hinaus entwickeln ließe. Gleichzeitig hatte ich eine sehr gute Beziehung zum Franchisegeber. Ich empfing regelmäßig neue Kandidaten oder junge Franchise-Nehmer, um ihnen das Geschäft und die Abläufe zu erklären.
Der entscheidende Moment kam, als ich meinen heutigen Geschäftspartner und Freund Stéphane Miras kennenlernte, ebenfalls Fitness-Park-Franchise-Nehmer mit großem Erfolg in der Pariser Region. Bei einem gemeinsamen Mittagessen sprachen wir über internationale Entwicklungsmöglichkeiten – und nach zwei Stunden stand fest: Wir gehen nach Spanien! 2018 gründeten wir gemeinsam ein Unternehmen (50/50) und erwarben die Master-Franchise für Fitness Park in Spanien.
Beeindruckend! Können Sie uns erzählen, wie der Start in Spanien verlief und was Ihre Rolle als Master-Franchisenehmer beinhaltet?
Mein Partner und ich erhielten die nötige Finanzierung und eröffneten im Juni 2020 unseren ersten Club in Madrid – und der Erfolg war sofort da! Ja, Sie haben richtig gelesen. In Spanien wurde Fitness als „essentielle Aktivität“ eingestuft, und wir waren von den COVID-Beschränkungen kaum betroffen, wie es in Frankreich der Fall war. Kurz darauf eröffneten wir einen weiteren Club im Zentrum Barcelonas, und von da an hörte das Telefon nicht mehr auf zu klingeln.
Was bedeutet das konkret?
Viele französische Unternehmer riefen uns an – vor allem Fitness-Park-Franchisenehmer aus Frankreich, viele davon Freunde, die ich seit Jahren kenne. Stellen Sie sich vor: Diese Franchise-Nehmer saßen in Frankreich im Lockdown fest, sahen unseren Erfolg in Spanien und wollten unbedingt mit uns zusammenarbeiten.
Wir entwickelten daraufhin ein Premium-Betreuungsprogramm für unsere Investoren – ein echtes „Schlüsselfertig“-Konzept. Wir suchen und bewerten die Standorte, verhandeln die Mietverträge, stellen die Projekte spanischen Banken vor, helfen bei der Rekrutierung und Schulung der Clubleiter und organisieren sogar die Eröffnungsevents.
Unsere Investoren müssen im Grunde nur noch das Band durchschneiden und mit uns ein Glas Champagner trinken!
Von Anfang an wollten wir eine zentrale Organisationsstruktur schaffen, um das Wachstum optimal zu begleiten – mit Fokus auf digitale Tools und CRM-Systeme zur Unterstützung des Geschäfts. Heute besteht unser spanisches Hauptquartier aus rund 30 Mitarbeitern.
Dank dieser Betreuungsstrategie haben wir bereits Verträge für rund 136 Clubs gesichert und den Großteil des spanischen Territoriums vergeben!
Können Sie uns sagen, was Fitness Park in Spanien in den nächsten 12 Monaten erwartet und welche Art von Franchise-Nehmern Sie suchen?
Derzeit betreiben wir 20 Clubs, bis Jahresende werden es 33 mit bereits unterzeichneten Mietverträgen sein. Nächstes Jahr werden wir voraussichtlich die Marke von 50 Clubs überschreiten. Langfristig streben wir 20 bis 25 Neueröffnungen pro Jahr an. Da wir den Immobilien- und Expansionsbereich selbst steuern, sind diese Zahlen für uns realistisch.
Wir haben uns entschieden, hauptsächlich Franchise-Nehmer mit hoher Kapitalstärke zu wählen – aus einem einfachen Grund: Wir haben alle Türen geöffnet, die Banken (besonders spanische) unterstützen uns hervorragend, und die Vermieter kennen Fitness Park inzwischen. Zudem bieten wir in Spanien Premium-Clubs mit großen Flächen, hochwertiger Ausstattung und exklusivem Service – dadurch haben wir bereits nach drei Jahren eine überdurchschnittlich hohe Mitgliederzahl pro Club.
Unsere Wachstumschancen sind enorm: Wir gehörten letztes Jahr zu den Top 20 Fitnessketten Spaniens, dieses Jahr zu den Top 10 – und nächstes Jahr wollen wir in die Top 5 aufsteigen.
Ganz ehrlich: Unser Ziel, Nummer 1 zu werden, ist in Reichweite. Dafür sind wir angetreten. Langfristig planen wir 230 Clubs in ganz Spanien.
Welche Ratschläge würden Sie jemandem geben, der Master-Franchisenehmer von Fitness Park werden möchte?
Zunächst braucht man eine solide Eigenkapitalbasis – ich spreche hier von 5 bis 6 Millionen Euro, um ein stabiles Fundament zu schaffen. Wer besonders aggressiv in den Markt einsteigen will, braucht natürlich mehr.
Zweitens sollte man das Produkt in- und auswendig kennen und in der Lage sein, es lokal anzupassen – anstatt einfach „einen Italiener in Italien“ einzusetzen. Natürlich ist die lokale Stärke wichtig, aber für mich sollte die Nationalität kein ausschlaggebendes Kriterium sein. Wir sind der lebende Beweis dafür (lacht). Erfolgreiche Weltmarken müssen sich immer an die kulturellen Gegebenheiten des Ziellandes anpassen – das französische McDonald’s ist nicht dasselbe wie das amerikanische, und bei Starbucks ist es genauso.
Franchise-Nehmer und Master-Franchise-Nehmer zu sein, sind übrigens zwei völlig unterschiedliche Berufe.
Meiner Meinung nach muss man das Produkt gründlich kennen, bevor man es exportiert, ein starkes Team aufbauen, effiziente Prozesse etablieren, das Konzept weiterentwickeln und anpassen, über die nötigen Finanzmittel verfügen und in der Lage sein, auf Unvorhergesehenes zu reagieren.
Welche Eigenschaften schätzen Sie besonders bei Ihren Franchise-Nehmern und welche Kandidaten suchen Sie?
Wir bevorzugen Unternehmer mit Erfahrung – das ist für uns entscheidend. In Spanien haben wir unsere Partner gezielt so ausgewählt, dass sie die gleiche unternehmerische Denkweise teilen wie wir. Das ermöglicht uns, schnell zu expandieren und gleichzeitig Innovation und Begeisterung in die Marke zu bringen, um die Erwartungen der Kunden zu übertreffen.
Gibt es etwas, das Ihr Franchise-Modell besonders macht?
Ja, ganz klar. Unser Ziel war von Anfang an, über das Übliche hinauszugehen. Wenn ich sage, dass wir unsere Franchise-Nehmer begleiten, dann meine ich das wörtlich. Wir haben von Beginn an in den größten Einkaufszentren Spaniens eröffnet und wollten unseren Partnern ein einzigartiges Erlebnis bieten – weit über ein profitables Geschäft hinaus.
Für viele war es ihre erste internationale Unternehmererfahrung. Wir wollten, dass sie sagen können: „Das ist großartig, es funktioniert – und sie haben sich wirklich um alles gekümmert!“
Durch diese Art von Zusammenarbeit schaffen wir Wachstum durch Vertrauen. Wir sind ehrgeizig und auf dem besten Weg, unsere Ziele zu erreichen. Gleichzeitig bleiben wir agil und achten darauf, das Konzept kontinuierlich an die Bedürfnisse einer anspruchsvollen Kundschaft anzupassen.
Wirklich beeindruckend, Edouard – herzlichen Glückwunsch zu diesem großartigen Erfolg! Es war uns eine Freude, Sie kennenzulernen, und wir werden die nächsten Eröffnungen von Fitness Park in Spanien mit großem Interesse verfolgen!
Sehr gerne – und wenn Sie das nächste Mal in Barcelona sind, melden Sie sich unbedingt bei mir!
Franchise-Möglichkeiten
FRANCHISEBIZ unterstützt Fitness Park bei der internationalen Expansion, indem wir potenzielle neue Master-Franchisenehmer identifizieren.
Wenn Sie ein unverbindliches Gespräch über die aktuellen Möglichkeiten führen möchten, kontaktieren Sie uns gern.

Founder & CEO at FranchiseBiz

