In einer zunehmend globalisierten Welt streben Restaurantmarken immer stärker danach, international Fuß zu fassen. Der Erfolg von Marken wie McDonald’s, Starbucks und KFC zeigt deutlich das lukrative Potenzial internationaler Märkte. Doch die Expansion ins Ausland erfordert ein sensibles Navigieren durch komplexe logistische, rechtliche und kulturelle Rahmenbedingungen.
Für eine erfolgreiche Expansion nutzen Franchisegeber in der Gastronomie verschiedene Entwicklungsmodelle, die jeweils eigene Vor- und Nachteile mit sich bringen.
FRANCHISEBIZ stellt die wichtigsten Modelle vor, mit denen Gastronomie-Marken ihren internationalen Markteintritt gestalten können.
- Direktfranchising
Beim Direktfranchising vergibt der Franchisegeber die Lizenz direkt an eine Einzelperson oder ein Unternehmen im Zielmarkt.
Vorteile:
- Kontrolle: Der Franchisegeber behält die volle Kontrolle über Markenstandards und sichert einheitliche Kundenerlebnisse.
- Direkte Einnahmen: Lizenzgebühren und laufende Royalties fließen direkt an den Franchisegeber.
Herausforderungen:
- Ressourcenintensiv: Die Betreuung mehrerer Länder erfordert umfangreiche Ressourcen und Infrastruktur.
- Lokales Wissen erforderlich: Der Franchisegeber muss über fundierte Marktkenntnisse verfügen (Verbraucherpräferenzen, Gesetze usw.).
Beispiel: McDonald’s setzte in den Anfangsjahren der internationalen Expansion auf Direktfranchising, u.a. in Kanada und Großbritannien..
- Master-Franchising
Hierbei überträgt der Franchisegeber einem lokalen Partner (dem Master-Franchise-Nehmer) die Rechte, die Marke im jeweiligen Land oder Gebiet weiterzuentwickeln und Unterfranchiseverträge abzuschließen.
Vorteile:
- Lokale Expertise: Der Master-Franchisenehmer kennt Markt, Kultur und Geschäftsgepflogenheiten.
- Schnelle Skalierung: Die Expansion kann schneller erfolgen, da der lokale Partner operative Verantwortung übernimmt.
Herausforderungen:
- Weniger Kontrolle: Der Franchisegeber hat weniger Einfluss auf das Tagesgeschäft und die Einhaltung der Standards.
- Abhängigkeit: Der Erfolg hängt stark von der Kompetenz des Master-Franchisenehmers ab.
Beispiel: Subway hat dieses Modell weltweit erfolgreich genutzt, um von lokalen Partnern zu profitieren.
- Joint Ventures
Ein Joint Venture ist eine Partnerschaft zwischen dem Franchisegeber und einem lokalen Unternehmen zur gemeinsamen Führung der Marke.
Vorteile:
- Geteiltes Risiko: Investitionen, Gewinne und Verluste werden gemeinsam getragen.
- Starke lokale Partner: Diese bringen Marktverständnis, Netzwerke und operative Infrastruktur mit.
Herausforderungen:
- Komplexe Steuerung: Die Zusammenarbeit erfordert eine klare Abstimmung der Interessen und Prozesse.
- Gewinnteilung: Die Erträge werden zwischen beiden Parteien aufgeteilt.
Beispiel: Starbucks setzt in komplexen Märkten wie China auf Joint Ventures, um sich lokal optimal aufzustellen.
- Gebietsentwicklungsverträge (Area Development Agreements)
Der Franchisegeber vergibt das exklusive Recht, innerhalb eines bestimmten Gebiets mehrere Standorte in einem definierten Zeitraum zu eröffnen.
Vorteile:
- Gezieltes Wachstum: Rasche Expansion innerhalb einer Region durch einen engagierten Entwicklungspartner.
- Synergien: Mehrere Standorte unter einem Betreiber ermöglichen Skaleneffekte und bessere Ressourcennutzung.
Herausforderungen:
- Abhängigkeit von der Leistung: Der Erfolg hängt stark vom Umsetzungspotenzial des Gebietsentwicklers ab
- Qualitätskontrolle: Einheitlichkeit über mehrere Standorte hinweg zu sichern, kann herausfordernd sein.
Beispiel: Domino’s Pizza nutzt dieses Modell für schnelle Expansion in internationalen Märkten.
- Eigene Filialen (Corporate-Owned Stores)
In diesem Modell betreibt der Franchisegeber selbst die Filialen im Ausland..
Vorteile:
- Volle Kontrolle: Der Franchisegeber steuert Qualität, Marke und Betrieb vollständig.
- Gesamter Gewinn: Alle Einnahmen bleiben beim Franchisegeber.
Herausforderungen:
- Hoher Kapitalbedarf: Aufbau und Betrieb eigener Standorte erfordern erhebliche Investitionen.
- Operative Komplexität: Unterschiedliche Märkte mit verschiedenen Vorschriften und Konsumverhalten stellen große Anforderungen.
Beispiel: Starbucks betreibt viele Filialen in Märkten wie Großbritannien oder Japan selbst.
Fazit: Der richtige Weg zur globalen Marke
Die internationale Expansion bietet enorme Chancen – setzt jedoch eine strategische Herangehensweise voraus. Die Wahl des passenden Modells hängt von vielen Faktoren ab: vorhandene Ressourcen, Zielmarkt, regulatorische Rahmenbedingungen und langfristige Ziele.
Mit dem passenden Entwicklungsansatz lassen sich neue Märkte erfolgreich erschließen und nachhaltiges Wachstum generieren. In einer sich schnell verändernden Welt ist die Fähigkeit, Entwicklungsmodelle flexibel und innovativ anzupassen, entscheidend für den langfristigen internationalen Erfolg.
FRANCHISEBIZ unterstützt starke Gastronomie-Marken dabei, die passenden Partner für internationale Expansion zu finden – ganz gleich, welches Modell gewählt wird. Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf – wir beraten Sie gern persönlich!
Founder & CEO at FranchiseBiz